Dachbeschattung – über oder unter der Dachverglasung, was ist richtig?

Ob eine Dachbeschattung auf oder unter dem Glasdach für Dein Projekt die richtige Wahl ist, hängt gravierend von Deinem Standort, der Dachform, Bauart und der Möglichkeit der zu öffnenden Seitenwände ab.

Unterglasmarkise

Für eine Terrassenüberdachung (Glasdach ohne Seitenteile) oder einem Sommergarten / Sommergaten Plus mit großflächig zu öffnenden Seitenwänden, bietet sich der Einsatz einer Unterglasmarkise ganz besonders an. Allerdings solltest Du in der Planung gut darauf achten, dass sich Seitenwände an wenigstens zwei Seiten des Glashauses nahezu vollflächig öffnen lassen, damit die im Dachinnenbereich befindliche Wärme rasch entweichen kann. Gerade bei einer reinen Südausrichtung ist es an heißen Hochsommertagen sehr wichtig, dass sich durch die großflächig zu öffnenden Seitenelemente eine Querbelüftung einstellen kann, die für eine angenehme Klimatisierung im Dachinneren sorgt. Derart gut geplant lassen sich die Vorteile einer Unterglasmarkise (UGM) voll ausspielen.

Bild: UGM WEINOR Sottezza II, Terrassendach seitlich offen

Bild: UGM WEINOR Sottezza II, Terrassendach mit Ganzglas- Schiebeanlage und frontseitiger Senkrechtmarkise

Vorteile einer Unterglasmarkise (UGM)

  • Tuch, Schienen, Beschläge und alle beweglichen Teile sind vor ganzjähriger Bewitterung geschützt. Weder Alltagsverschmutzung, Blütenstaub, Laub oder Grünspan beeinträchtigen die Funktionsweise der unter dem Glasdach befindlichen Markise.
  • Unter Glas benötigt die Beschattung kaum einen Service- oder Reinigungsintervall und bleibt somit nahezu wartungsfrei.
  • Das durchweg saubere Markisentuch bleibt von Vogelkot verschont.
  • Vor Wind und Wetter über die darüber liegende Dachverglasung geschützt,
    kann das Tuch an jeder ausgefahrenen Position des Daches verbleiben.
  • Günstigere Anschaffungs- und Montagekosten im Vergleich zu einer
    Wintergartenmarkise oberhalb der Dachverglasung.
  • Anschaffungs-, Montage- und Einrichtungskosten für eine zusätzliche
    Steuerung, die dafür sorgt, dass die Markise bei Regen oder zu viel Wind
    keinen Schaden erleidet, sind nicht notwendig.
  • Manuell, mit Handkurbel bedienbare Ausführungen sind erhältlich.

Bild: Detailansicht UGM WEINOR Sottezza II – Tuchkassette

Bild: UGM VARSOL T90 – ohne Tuchkassette, mit Handkurbel

Aufdachbeschattung / Wintergartenmarkise

Bei allen Glashäusern, deren Seitenwände sich nicht oder nicht nahezu vollständig öffnen lassen, ist die Beschattung oberhalb der Dachverglasung dringend angeraten (Ausnahme: sollte durch die Lage des Glashauses nur wenig oder gar keinen Sonneneintrag vorhanden sein).

Bild: Wintergartenmarkise WEINOR WGM Top – Montageansicht der Befestigung oberhalb des Glasdaches.

Gerade Wohnwintergärten bieten durch massive Profilaufbauten hochisolierender Profile und Verglasungen oft nur begrenzte Öffnungsflächen. Die Profile und Glasaufbauten sind hierbei so konzipiert, dass sie die im Winter für den Innenbereich erzeugte Heizwärme vor den kalten Temperaturen im Außenbereich bestmöglich isoliert. Das, was im Winter mit Bravur funktioniert, leisten die Profile und Isoliergläser im Sommer ebenfalls extrem hocheffizient. Da kann ein unüberlegter Einsatz einer Beschattung unterhalb der Dachverglasung fatale Folgen haben, wenn sich große Hitze, durch intensive Sonneneinstrahlung, unter der Dachverglasung bildet und eine ausreichende Belüftung des Dachinnenbereichs über großflächig zu öffnende Seitenteile nicht gewährleistet ist. Unter Umständen heizen sich hierbei auch angrenzende Wohnbereiche auf und machen im Sommer den Aufenthalt in den eigenen vier Wänden, ohne zusätzliche Klimaanlage, dann nur schwer erträglich.

Um solch einen Hitzestau bei Glashäusern zu vermeiden wurden Beschattungsanlagen oberhalb von Glasdächern hauptsächlich für Wohnwintergärten entwickelt. Aufdachmarkisen werden daher in der Fachwelt als Wintergartenmarkise (WGM) bezeichnet.

Bild: WEINOR WGM Top – für ein perfektes Ergebnis wurden Aufdachmarkisen für Wohnwintergärten ganz speziell entwickelt.

Außer auf dem Glasdach eines Wintergartens macht der Einsatz einer WGM auch überall da Sinn, wo Glashäuser und Sommergärten einen hohen Sonneneintrag haben und deren Möglichkeiten einer großflächigen Belüftung konstruktiv oder situativ nicht gegeben sind.

Vorteile einer Wintergartenmarkise (WGM)

  • Sie spendet Schatten schon bereits oberhalb der Dachverglasung.
  • Verhindert einen Wärmeeintrag / Hitzestau hinter der Dachverglasung im Innenbereich.
  • Ein wählbarer, frontseitiger, über die Dachfläche hinausragender Überstand der Markise von bis zu 1m, vergrößert den Beschattungsbereich gravierend. Besonders bei schrägem Sonnenstand ein großes Plus.

Bild: Eine Wintergartenmarkise mit frontseitigem Dachüberstand kann die Schattengrenze bis zu 1m nach vorn verlegen.

Worauf ist beim Einsatz einer WGM unbedingt zu achten?

  • Um Beschädigungen durch Wind, Sturm und Nässe zu vermeiden, sollte
    die Anlage mit einem Wind-, Sonnen- und Regenwächter ausgestattet
    sein.
  • Achte auf eine zusätzliche Tuchführung in den seitlichen
    Führungsschienen. Die Technik, die sich fachmännisch „ZIP“ oder „Fixscreen“ nennt, funktioniert wie ein besonders strapazierfähiger Reisverschluss. Das hierdurch allseitig gespannte Tuch hält höhere Windlasten (bis Windstärke 6) stand, schließt den Spalt zwischen Schienen und Tuch und verhindert Flattergeräusche des Stoffes.
  • Auf Grund der ganzjährigen Bewitterung der Wintergartenmarkise, plane zweijährige, besser jedoch jährliche Reinigungs- und Wartungsintervalle ein, um eine störungs- und beschädigungsfreie Funktionalität der beweglichen Bauteile, Getriebe und der Spanntechnik, sowie einen freien Lauf innerhalb der Führungsschienen zu gewährleisten. Besonders bei in der Nähe befindlichen Laubbäumen empfiehlt sich öfters ein genauerer Blick auf die Anlage.
  • Ein bei Nässe eingefahrenes Markisentuch sollte bald möglichst zum Trocknen wieder ausgefahren werden, um innerhalb der geschlossenen Kassette die Bildung von Stockflecken und Pilzbefall auf der Stoffbahn zu verhindern.
  • Vermeide unbedingt Hochdruckreiniger zur Reinigung von Tuch und Beschläge.

Nützliche Ratschläge zur Reinigung und Pflege findest Du hier: 10 Tipps rund ums Markisentuch

Bild: Anwendungsbeispiel einer WEINOR WGM Top

Bild: Der Wind- und Sonnenwächter passt die Aufdachmarkise automatisch den Witterungsverhältnissen an.

Tipp:

Ausschlaggebend für die Auswahl der richtigen Dachbeschattung ist die Bauart Deines Glashauses, die Dachform, die Lage und Belüftungsmöglichkeit. Eine Aufdachbeschattung sollte zum Schutz der Markise mit einer automatischen Steuerung versehen sein. Für eine dauerhafte Freude am Produkt, die Wartungsintervalle bei Wintergartenmarkisen unbedingt einhalten.

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